Aktuelle Positionen zur Hochschulpolitik (48. JuliA-Landeskongress): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Beschlusssammlung der JuliA Sachsen
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Aktuelle Version vom 22. Juni 2015, 10:44 Uhr

Zugang zur Hochschule und Gestaltung der Lehrinhalte

Die Jungliberale Aktion Sachen fordert, dass die Zulassung zu einer Hochschulausbildung über mehrere Wege möglich sein muss. Abschlussnoten stellen eine Orientierung dar, sollten aber im Rahmen einer starken Hochschulautonomie durch Zusatzqualifikationen und Eignungstests ausgeglichen werden können Studium und Lehrangebot müssen einen Ausgleich zwischen der Erfüllung von Marktbedürfnissen und übergeordneten Bildungszielen anstreben. Ein staatlich finanziertes Studium darf kein reiner Selbstzweck sein. Aber es muss auch Raum für nicht unmittelbar ökonomisch verwertbare Studienangebote und Lehrziele geben. Die Erlernung von wissenschaftlichem Denken und eine tatsächliche akademische Grundausbildung müssen zum festen Grundbestandteil jeder Hochschulausbildung werden, insbesondere an den Universitäten. Methodenwissen soll in der Lehre höher gewichtet werden als Faktenwissen. Das Angebot freiwillig an Veranstaltungen anderer Studienrichtungen teilzunehmen muss gewährleistet bleiben. Wir fordern die Erleichterung der Aufnahme eines Parallelstudiums.


Bologna-Prozess

Die Jungen Liberalen bewerten die Ziele des Bologna-Prozesses - wie z.B. Erhöhte Mobilität von Studierenden, Vergleichbarkeit von Abschlüssen, das dreistufige Abschlusssystem und lebenslanges Lernen - grundsätzlich positiv. Aus unserer Sicht haben sich aber Versprechen, wie eine größere Mobilität für Studierende durch das ECTS-System, bisher nicht erfüllt. Die Schuld an der tlw. schlechten Umsetzung des Prozesses tragen zum großen Teil die Universitäten. Die Aufteilung in Bachelor- und Masterstudiengänge bietet neue Möglichkeiten Studienangebote auf Bewerber, Gesellschaft und Wirtschaft zuzuschneiden. Aber nicht für jeden Studiengang oder Fachbereich ist diese Aufteilung geeignet. Wir unterstützen daher ausdrücklich die Möglichkeit der Universitäten und Hochschulen auch künftig Diplomabschlüsse anzubieten, insbesondere in den Ingenieurswissenschaften. Die Jungliberale Aktion Sachsen fordert den Rechtsanspruch auf ein Master-Studium. Universitäten die weiterführende Master-Kurse bzw. Diplomstudiengänge zu ihren Bachelor-Kursen anbieten, müssen Studierenden mit qualifizierendem Abschluss die Möglichkeit bieten, ihr Studium fortzuführen. Den Universitäten soll es freistehen, parallele "Exzellenz-Studiengänge" mit zusätzlichen Zulassungsbeschränkungen für besonders begabte Studenten anzubieten. Der BAföG-Anspruch muss sich analog der alten Regelung bei Diplom- und Magisterstudiengängen auch auf das Master-Studium erstrecken. Sehr enge Zeitgrenzen für die Bewältigung einer Hochschulausbildung lehnen wir ab. Ein Hochschulstudium soll auch die Möglichkeit für persönliche wie intellektuelle Reifung und bürgergesellschaftliches Engagement bieten. Als ausgleichende, regulierende Maßnahme sind erhöhte Studiengebühren für Langzeitstudierende legitim. Wir fordern eine Ende von übertriebener Modularisierung, die "Bulimie-Lernen" als Auswirkung hat. Lerntransferleistungen und Überblickswissen müssen stärker als Spezialwissen im Fokus von Prüfungen liegen. Die Universitäten und ihre Alumni müssen das Wissen, welche Qualifikationen sich hinter einem Bachelor-Abschluss verbergen und welche nicht, besser in Unternehmen und Organisationen kommunizieren. Darüber hinaus müssen verbesserte Alumni-Systeme auch Möglichkeiten zur Weiterbildung anbieten und sollten auch Studienabbrecher mit einbeziehen.