Energiewende, aber richtig - Speicherausbau beschleunigen (72. JuliA-Landeskongress)

Aus Beschlusssammlung der JuliA Sachsen
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Die Energiewende mit dem konsequenten Ausbau der Wind- und Solarenergie leistet einen wichtigen Beitrag, um Deutschlands Unabhängigkeit bei der Stromversorgung zu gewährleisten. Wir müssen jedoch anerkennen, dass die Verfügbarkeit von Wind- und Solarenergie schwankt und nicht dem Verbrauch bzw. der Nachfrage im Tageszyklus entspricht. Mit der Erweiterung dieser Quellen einhergehen muss daher der deutlich konsequentere Ausbau von Speicherkapazitäten auf ein Vielfaches der aktuellen Kapazität (ca. 3- 4fach für den Ausgleich der aktuellen Schwankungen, bis zu 10fach bei vollständigem Ausbau der erneuerbaren Energieträger), um die Schwankungen der Versorgung im Tageszyklus (bei Solarenergie) und im Verlauf teils mehrerer Wochen (bei Windenergie) nahezu vollständig auszugleichen. Wir erkennen an, dass Deutschland sich diesem Ziel bisher zu langsam annähert. Ziel muss sein, dass die Schwankung des physikalischen Nettostromflusses über deutsche Grenzen hinweg, die derzeit teils um bis zu 10 GW im Tages- oder bis zu 15 GW im Wochenverlauf beträgt (relativ zu einer realen Gesamterzeugung, die zwischen ca. 55 und 80 GW schwankt, vgl. SMARD), durch Speicher zu verstetigen. Deutschlands Versorgungssicherheit darf keinesfalls weiter auf Kosten der europäischen Partner erkauft werden. Deswegen fordert die Jungliberale Aktion Sachsen:

  • den beschleunigten Neubau von Speichern vorhandener Technologien mit sinnvollen Wirkungsgraden - insbesondere Pump- und Hubspeicherwerken (bei ersteren betragen die Vollkosten der Speicherung einer kWh Strom bei ca. 3-5 ct).
  • den konsequenten Abbau rechtlicher Hürden (durch z.B. das EEG) bei anderen marktreifen Speichertechnologien, wie z.B. die Einbindung als “Vehicle 2 Grid” von bidirektional ladefähigen E-Autos. Insbesondere diese Technologie betrachten wir als möglichen Grundpfeiler eines schnell verfügbaren Speicherausbaus - allein die 61aktuellen Zulassungszahlen von E-Autos versprechen einen Zubau von mehr als 27 GWh Speicher pro Jahr. Damit dies gelingt, muss eine als deutlicher marktüblicher Anreiz wirkende Vergütung derjenigen Personen, die ihre Fahrzeuge als Speicher zur Verfügung stellen, ermöglicht und sichergestellt werden.
  • eine technologieoffene Behandlung anderer Speichermethoden, wie Elektrolyse, wenn sich diese wirtschaftlich konkurrenzfähig erweisen.

Die von der Bundesnetzagentur vertretene Strategie, Spitzenlasten mit ggf. auch neuen Gaskraftwerken - die ausschließlich Gas verstromen - abzufangen, betrachten wir im Rahmen der aktuellen geostrategischen Situation, des weiteren Verbrauchs fossiler Energieträger und des Ausstoßes von Treibhausgas als nicht zielführend und lehnen sie entschieden ab.